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Nach Ravens-Karriereende
Tobias Janßen kommt in Hall of Fame
Gepostet am Donnerstag, 05.10.2023 in
Seniors

Als kurz vor Ende des Spiels der Krefeld Ravens gegen die Minden Wolves, dem großen Finale um den Aufstieg und damit auch die Meisterschaft in der Oberliga, die Ravens kurz vor der Endzone standen, da stand plötzlich ein Spieler hinter Quarterback Lucas Wevelsiep, der normalerweise keinen Ball in die Hand bekommt, da er eine O-Line-Nummer trug, der dies aber früher regelmäßig getan hat: Tobi Janßen. Der 26-Jährige ist ein Raven der ersten Stunde und spielte schon auf vielen Positionen. Zumeist aber lief er genau da auf, wo er in diesem Moment stand: Unmittelbar hinter Andi Trebski oder Jan Leuker, den Quarterbacks der Vergangenheit. Als Fullback schaffte er Platz für seine Halfbacks, zumeist Glenn Holloway, die dann mit dem Ball in der Hand glänzten und Rekorde aufstellten. Immer wieder bekam er aber auch selbst das Ei in die Hand, um die ganz harten Yards zu machen – so wie in der beschriebenen Situation gegen Minden. Mit all der Power seiner 125 Kilogramm pflügte sich der 1,83 Meter große Muster-Raven in die Endzone. Die Reaktionen danach zeigten, wie beliebt der ruhige gebürtige Duisburger ist. Zum Abschluss seiner Karriere bekam er von seinen Coaches den Touchdown geschenkt und läutete danach voll Inbrunst die Glocke. Es war der emotionale Höhepunkt eines denkwürdigen Tages, denn die Aktion war die letzte des Teamplayers im Dress der Ravens. Bereits gegen Münster lief er nicht mehr auf und beendete seine tolle Karriere.

Kaum ein Spieler in der bisherigen Vereinsgeschichte stellte sich so bedingungslos in den Dienst des Teams wie Tobi Janßen, nahm alle Schmerzen, alle harten Spielzüge und alle Arbeit in Kauf, um das Team voranzubringen, meist, ohne selbst in den Mittelpunkt zu rücken oder öffentlich Lorbeeren zu ernten. Doch durch seine Art war er, obschon eigentlich eher ein ruhiger Vertreter, ein Spieler, dessen Wort in der Mannschaft Gewicht hatte und der nicht umsonst als Captain auf das Feld ging. Das zeigte sich in der Saison 22, als die Ravens sich in der ersten Halbzeit in Dortmund sehr schwertaten und nur mit einem Punkt führten. „In der Halbzeit hat Tobi dann eine Ansprache gehalten und die Jungs aufgerüttelt. Gerade weil er sonst selten laut redet, hat er damit extrem mitgerissen und für eine ganz andere zweite Halbzeit gesorgt. Normalerweise ist er ein Typ Mensch, der eher durch sein Beispiel, als durch große Worte führt“, sagt Vereinsgründer Dino Volpe. Am Ende siegten die Ravens in besagter Partie klar mit 31:9 und setzten ihre Siegesserie fort.


Nun also beendet das Ravens-Urgestein eine Laufbahn und wird nicht mehr auf dem Feld in Schwarz-Gelb auflaufen. Sicher aber wird er auch weiter im Umfeld der Ravens zu finden sein und ohne jede Einschränkung wird er auf ewig ein gern gesehener Gast in der Grotenburg sein. Mit der großen Ravens-Gala wird er nun die Ravens Hall of Fame aufgenommen. Und es ist sicher kein Zufall, dass er dort die alte i-Formation mit Andi Trebski, ihm selbst und Glenn Holloway oder, alternativ, Christian „Shorty“ von Hall, komplettiert. Dass der zugehörige Offense-Coordinator Jörg „Bolle“ Hintzen virtuell an der Seitenlinie steht, ist ebenfalls fraglos mehr als ein Zufall. Neben diesem erfolgreichen Gespann schaffte es bislang lediglich D-Liner und Vereinsgründer Aldo Volpe in diesen erlauchten Kreis.

Die Erfolgsgaranten der Gründerjahre der Ravens sind nun also auch neben dem Feld wieder vereint und werden fortan für alle Zeit in der Ruhmeshalle des Vereins geehrt.