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Als erster Coach geehrt
Jörg "Bolle" Hintzen kommt in die Hall of Fame
Gepostet am Freitag, 02.12.2022 in
Allgemein

Als Sportleiter Dino Volpe Ende des Jahres 2020 auf der Suche nach einem neuen Headcoach war, da dauerte diese nicht lange und er kam auf den bisherigen Offense Coordinator Jörg „Bolle“ Hintzen. Der hatte vom ersten Tag an an der Sideline der Ravens gestanden und mit kreativer und aggressiver Offensive den Raben zu einem fliegenden Start in ihre Geschichte entscheidend mit verholfen. Also fragte er den passionierten Offensivstrategen, ob er sich den Wechsel auf die Position des Headcoaches vorstellen könne. Bolles Reaktion darauf zeigt gut, warum dieser nun als erstes Mitglied der Kategorie „Coach“ Einzug in die Ravens Hall of Fame halten wird: „Ich bin Offense Coordinator durch und durch. Aber wenn Du glaubst, dass ich dem Team so besser helfen kann, dann mache ich es unter einer Bedingung: Wenn Du mir versprichst, dass ich, sollte es nicht klappen, in anderer Funktion weiter ein Teil der Ravens bleiben kann.“

Diese Aussage fasst in drei Sätzen zusammen, was ihn insbesondere im Ravens-Kontext ausmacht. Bolle war und ist bereit, seine persönlichen Wünsche für das Wohl des Teams hintenan zu stellen. Dabei ist er Schwarz-Gelb durch und durch und hat bei den Ravens nicht nur sportlich, sondern vor allem Emotional eine Heimat gefunden. Wohl niemand außer den Volpes selbst lebt, atmet und blutet Schwarz-Gelb wie er. Dass er trotzdem zum Ende der abgelaufenen Saison als Headcoach zurücktrat, hatte verschiedene Gründe. Einer davon: Er wusste, dass die Ravens in hervorragende Hände gelangen, denn früh war klar, dass kein Geringerer als Kai Schreckenberg die Nachfolge antreten würde und der hatte über Jahre in seinem Team gearbeitet und Fachkenntnis wie Begeisterung bewiesen – und nicht zuletzt, dass er wohl noch in die Liste derer aufgenommen werden müsste, die ähnlich intensives schwarz-gelbes Herzblut mitbringen, wie er selbst. So entschied sich Bolle, den Posten zu räumen und sich für einen Vorstandsposten aufstellen zu lassen.


Seine Spuren in der Ravens-Geschichte hat er ohne Frage hinterlassen. Sportlich bildete er vor allem mit seinem Mit-Hall-of-Famer, Quarterback Andi Trebski, ein Gespann, dass im Rheinland gemeinhin als „n Kopp un n Arsch“ beschrieben wird. Gemeinsam sorgten sie, mit der dritten Säule Glenn Holloway, auch er jetzt Hall of Famer, für eine Offense, die fast nicht zu stoppen war. Und auch neben dem Feld war und ist Bolle immer eine Integrationsfigur. Seine „Bolleween“-Partys sind legendär und ein fester Termin im Ravens-Kalender. Auch sonst ist er immer für Jeden, ob Spieler, Staff oder Fan, ansprechbar und versprüht gute Laune. Unvergessen auch sein Auftritt als Experte beim Ravens-Stream beim ersten Heimspiel am Sprödentalplatz, nachdem er nach einem Disput mit dem Schiedsrichter in der vorangegangenen Begegnung gesperrt war: Die Flasche „Captain-Cola“ avancierte zum Running-Gag der Sendung und es wurde die wohl zugleich kurzweiligste und lustigste, wie auch informativste Übertragung bis zum heutigen Tage.

Wie genau er sich dann in der Zukunft tatsächlich einbringt, das steht aktuell noch nicht ganz fest. Ein Teil der Ravens wird der aber in jedem Falle bleiben – so ist das eben mit dem Herzblut.